Hydraulischer Abgleich

Montag, 10. Juni 2019

Der kurze Weg zum optimalen Heizen

Weniger Heizkosten und mehr Wohnkomfort durch automatischen hydraulischen Abgleich

Der Laie weiß nichts damit anzufangen, der Fachmann lässt ihn gern links liegen: Der hydraulische Abgleich ist das Stiefkind der Heizungstechnik. Mehr als 80 Prozent aller Heizanlagen in Wohngebäuden sind nicht richtig hydraulisch abgeglichen. Dabei lohnt sich die Maßnahme: Sie erhöht den Wohnkomfort und senkt den Heizenergieverbrauch um bis zu 15 Prozent. Vom Staat wird sie deshalb durch 30prozentige Kostenübernahme via BAFA oder KfW gefördert. Auch die Umsetzung ist deutlich einfacher geworden: Neue Lösungen machen heute einen automatischen hydraulischen Abgleich möglich, der selbst Altanlagen konsequent auf Vordermann bringt.

 

Doch was ist der hydraulische Abgleich, und warum ist er so wichtig? Wohl jeder hat schon einmal erlebt, dass die Heizung im Erdgeschoss „kocht“, während es im zweiten Stock nicht richtig warm wird. Hinzu kommt ein Rauschen in den Rohren, das vor allem nachts sehr stört. Am Thermostat zu spielen hilft nicht viel. Und obwohl die Heizung nicht wie gewünscht funktioniert, flattert stets eine hohe Abrechnung ins Haus. Was ist passiert?

 

In unserem Beispiel durchströmt die kesselnahen Heizkörper im Parterre mehr warmes Wasser als nötig, was den Raum überheizt, Energie verschwendet und Fließgeräusche verursacht. Im kesselfernen Obergeschoss hingegen kommt zu wenig warmes Wasser an. Es bleibt kalt. Höhere Wassertemperaturen helfen nicht weiter und steigern nur den Energieverbrauch.

 

Ursache für diese Entwicklung ist der fehlende hydraulische Abgleich: Da Wasser stets den Weg des geringsten Widerstands nimmt und tendenziell in kesselnahe Leitungen strömt, ergibt sich in einem Heizrohrsystem von Natur aus kein einheitlicher Durchfluss. Um alle Heizkörper planmäßig mit Warmwasser zu versorgen, muss die Durchflussmenge deshalb gebäudeübergreifend exakt reguliert werden. Genau das leistet der hydraulische Abgleich. Wo er korrekt umgesetzt ist, stellen drucksensible Regelventile an Rohrsystemen und Heizkörpern sicher, dass zur richtigen Zeit am richtigen Ort stets die richtige Warmwassermenge vorhanden ist.

 

Für diesen Abgleich müssen heute keine komplizierten Berechnungen mehr angestellt werden. Mit Smart Heating Systemen in Verbindung mit intelligenten Ventilkomponenten stehen vielmehr leistungsstarke Lösungen für den eingangs schon erwähnten automatischen Abgleich zur Verfügung. Der Heizungsfachmann muss nicht mehr alle Anlagenparameter kennen und nur noch wenige Einstellungen vornehmen, den Rest übernimmt das intelligente System. Es erfasst Druckschwankungen, regelt den Durchfluss und sorgt so für bessere Energienutzung. Das erschließt auch bei fast allen Bestandsanlagen kurze Wege zu kostenoptimiertem und komfortablem Heizen. Und das Beste: Auch dieser Lösungsansatz ist uneingeschränkt förderfähig.

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