
Wie funktioniert Fernwärme?
Über ein Fernwärmenetz versorgt die Wärmeerzeugungsanlage die Verbraucher mit erwärmtem Wasser, das zur Raum-/Fußbodenheizung und zur Warmwasserbereitung genutzt wird. Die Erhitzung des Trinkwarmwassers erfolgt in einem Wärmetauscher, in dem das erwärmte Zulaufwasser seine Temperatur an das aus den Armaturen kommende Wasser abgibt.
Für die Raumheizung kann das Zulaufwasser direkt verwendet werden. Alternativ kann ein Wärmetauscher die Wärme auch an einen internen Kreislauf übertragen. Das Zulaufwasser – das nun kalt ist, weil es seine Wärme an das Trinkwarmwasser und an die Raumheizung abgegeben hat – kehrt nun in das Fernheizwerk zurück. Das Fernwärmezulaufwasser zirkuliert endlos in einer geschlossenen Rohrleitung.
Einige Fernwärmesysteme verwenden als Medium zur Wärmeverteilung Dampf anstelle von Wasser. Dadurch werden höhere Versorgungstemperaturen erreicht, die bei industriellen Prozessen oft notwendig sind. Ein Nachteil von Dampf ist, dass er höhere Wärmeverluste hat als Wasser.

Eine umweltfreundliche und energieeffiziente Wärmeversorgung
Durch die gleichzeitige Erzeugung von Wärme und Strom in Blockheizkraftwerken ist die Fernwärme sehr energieeffizient. Bei der Ausbeutung der erneuerbaren Energiequellen und bei der Nutzung von Abwärme aus der Industrie werden die ökologischen Vorteile der Fernwärme noch deutlicher. Diese Art der Energienutzung ist sowohl für die Umwelt als auch für die Gesellschaft im Allgemeinen von Vorteil.
Im Vergleich zu den individuellen Heizsystemen sind Fernheizwerke besser in der Lage, die Emissionen gefährlicher Stoffe zu reduzieren, da sie über fortschrittlichere emissionsmindernde Anlagen verfügen und bei der Wärmeerzeugung besser kontrolliert werden können. Darüber hinaus ist die Fernwärme für die Verbraucher sehr komfortabel – sie merken kaum, wie ihre Heizkörper und ihr Leitungswasser täglich erwärmt werden.

Fernwärme ermöglicht eine grüne Zukunft
Fernwärme ist nicht nur mit den erneuerbaren Energiequellen von heute kompatibel. Mit einem funktionierenden Fernwärmenetz können auch zukünftige Energiequellen zentral genutzt und über bestehende Fernwärmeleitungen an die Verbraucher verteilt werden.
Zusammen mit der hohen Effizienz und der Fähigkeit, Abwärme aus der Stromerzeugung zu nutzen, entsteht so ein System, das der Grundstein für die zukünftige Energieversorgung sein könnte.

Erneuerbare Energien – nachhaltige Alternativen ersetzen fossile Brennstoffe
Im Zuge der zunehmenden Umweltprobleme sind erneuerbare Energien zu einem zentralen Thema geworden. Die Flexibilität der Fernwärme ermöglicht den Umstieg auf umweltfreundliche Alternativen.
Erneuerbare Energien sind Energien, die aus natürlichen Ressourcen gewonnen werden, wie Geothermie, Biomasse, Windenergie, Wasserkraft, Solarenergie usw.
Sie sind treibhausneutral. Das bedeutet, dass sie die Konzentration von Treibhausgasen (z. B. CO2, Methan, Lachgas und FCKW) in der Atmosphäre nicht erhöhen.
Diese alternativen erneuerbaren Energiequellen sind direkt oder indirekt mit der Fernwärme kompatibel. Energieträger, die üblicherweise zur Stromerzeugung genutzt werden (wie die Wasser- und Windenergie) werden in Fernwärmesystemen selten eingesetzt, doch der Großteil der erneuerbaren Energien wird in hohem Maße im Bereich der Fernwärme genutzt.