Allzu oft erhielten die Servicemitarbeiter der Stadtwerke Giessen morgens Kundenreklamationen über die Warmwasserversorgung. Eine Minute war das Wasser zu kalt, die nächste zu warm. Schließlich mussten die Stadtwerke Giessen einen zusätzlichen Ölkessel installieren, um eine ausreichende Warmwasserversorgung zu gewährleisten. Der Kessel wurde jeden Morgen eingeschaltet und die Beschwerden hörten auf.
Leider erhöhte der zusätzliche Kessel auch die Energierechnung und am schlimmsten – die eigentliche Ursache des Problems blieb ungelöst. Daher suchten die Servicetechniker weiter nach einer besseren Lösung. Letztendlich halfen ihnen neue digitale Tools bei der Aufgabe.
Eine genaue Überwachung hat das Problem aufgedeckt
Was die Bediener im Kontrollraum nicht sehen konnten, wurde schnell offenbart, als die Stadtwerke Giessen das SCADA-Tool ECL Portal App installierten. Innerhalb weniger Stunden zeigte die App die winzigen, aber konstanten Fluss- und Temperaturschwankungen im Netz.
Mit dieser Entdeckung beschlossen die Stadtwerke Giessen, eine brandneue, intelligente Lösung von Danfoss auszuprobieren, die die Schwingungen bald beseitigen würde.
Kontrolle der Schwingungen in nur 20 Minuten
Die Lösung für das Problem erwies sich als schnell und kostengünstig. Sie bestand aus dem druckunabhängigen Regelventil Virtus in Kombination mit dem intelligenten Stellantrieb iSET, der Schwingungen wie im Giesser Netz erkennen und beseitigen konnte.
Bereits 20 Minuten nach der Installation von iSET erlebten die Bediener eine spürbare Veränderung im Betrieb des Ventils und des gesamten Systems. Im Handumdrehen misste der intelligente Stellantrieb die Schwingungen gegen die Sollwerte und zwang das Ventil weiter zu öffnen, um die Schwingungen zu beseitigen und somit den Betrieb des Systems zu optimieren.
Als die Techniker zum Mittagessen gingen, brachten sie ihre Mobiltelefone mit und überwachten das System über die ECL Portal App. Das Team war erstaunt, wie die Schwingungen abnahmen und verschwanden, was einen reibungslosen und stabilen Betrieb des Systems ermöglichte.
Lösung innerhalb von Wochen amortisiert
iSET hat seit der Installation einwandfrei funktioniert und den Betrieb des Giessener Netzes nachhaltig verbessert. Die Energieeinsparungen, die durch das Abschalten des Spitzenkessels erzielt wurden, haben sich für die Virtus + iSET-Lösung in nur wenigen Wochen bezahlt gemacht. Die kurze Amortisationszeit und die nachhaltigen Verbesserungen haben zur Implementierung der Virtus + iSET Lösung in mehreren weiteren Umspannwerken geführt, um stabile Teraturen im gesamten Giessener Netz zu gewährleisten.
"Nach der Anbringung von Virtus und iSET habe ich die Installation komplett vergessen, was in diesem Fall sehr positiv ist. Der intelligente Linearantrieb sorgt dafür, dass das System jeden Tag reibungslos läuft, sowohl bei Spitzenlast als auch bei niedriger Last. Es ist eine einfache Lösung mit kurzer Amortisationszeit, die ich auf jeden Fall empfehlen kann", sagt A. Scherer, Service Manager bei den Stadtwerken Giessen.
Häufige Probleme vieler Fernwärmeunternehmen
Die Stadtwerke Giessen sind nicht das einzige Fernwärmeunternehmen, das Probleme mit schwankenden Temperaturen hat. Jedes Jahr geben Versorgungsunternehmen Millionen aus, um sich mit dieser Art von Problemen zu befassen, die typischerweise durch übergroße Umspannwerke verursacht werden, die für größere Lasten ausgelegt sind, als der aktuelle tägliche Betrieb erfordert.
- Hohe Rücklauftemperatur im Netz
- Belastung der Ausrüstung
- Steigende Servicekosten
- Geschweißte Wärmeübertrager
Kundenbeschwerden sind nicht das einzige Problem bei Versorgungsunternehmen mit Temperaturschwankungen. Die Schwingungen können auch zu hohen Rücklauftemperaturen im Netz, Belastung der Geräte und Ausfall von Wärmetauschern sowie zu steigenden Wartungskosten führen.
"Um die größten Herausforderungen bei der Erreichung einer optimalen Leistung aufzudecken, haben wir rund 50 Versorgungsunternehmen auf der ganzen Welt befragt. Eine der größten Herausforderungen war die Regelungsleistung, die zu unbeabsichtigten Schwingungen führt. Auf der Grundlage dieses Wissens haben wir in enger Zusammenarbeit mit IT-Spezialisten der Technischen Universität Josef Stefan in Slowenien das Motor-Regelventil Virtus und den iSET-Stellantrieb entwickelt. Wir freuen uns, zu sehen, wie die neue Lösung den Stadtwerken Giessen dabei geholfen hat, das Problem der schwankenden Temperaturen zu mindern, und freuen uns darauf, anderen Versorgungsunternehmen mit dieser einfachen Lösung zu helfen", sagt Saša Kojić, Senior Product Portfolio Director District Energy bei Danfoss.